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Viel Spaß!

POSTKARTENAKTION 2009

 

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14.630*

*Zahl der abgewiesenen Schüler/innen an Gesamtschulen in NRW

 

44.000 Kinder sind im Jahr 2009 in Nordrhein-Westfalen von ihren Eltern an einer Gesamtschule angemeldet worden. Für 14.630 dieser Kinder kann dieser Wunsch nicht erfüllt werden, da landesweit nur ca. 29.000 Plätze zur Verfügung stehen.

 

Durchschnittlich fast 25 % der Viertklässler/innen werden an Gesamtschulen angemeldet, Tendenz steigend. In manchen Kreisen von NRW sind es schon mehr als die Hälfte aller Grundschüler. Dabei verzeichnen viele Gesamtschulen derzeit eine deutliche Zunahme von Anmeldungen leistungsstarker Kinder, denen durch Zeugnisvergabe der Grundschulen „gymnasiale Eignung“ prognostiziert wird. Die Eltern entscheiden sich für ihre Kinder immer häufiger für diese integrierte Schulform, weil sie sich wünschen, dass die Schullaufbahn ihres Kindes offen bleibt oder sie bewusst einem Abitur nach 9 Jahren den Vorzug geben, um dem gestiegenen Leistungsdruck an Gymnasien durch die Schulzeitverkürzung (G8) zu entgehen.

 

Doch auch in diesem Jahr wurde wieder mehr als 14.630 Kindern in NRW wegen Platzmangels die Aufnahme in eine Gesamtschule verwehrt. Sie sind gezwungen, gegen ihren Willen eine andere Schulform zu wählen. Der Bedarf einiger Kreise des Landes, in denen es überhaupt kein Gesamtschulangebot gibt, ist dabei mangels dokumentierter Nachfrage noch gar nicht erfasst. Seit vielen Jahren werden im Land mehr als ein Drittel der an Gesamtschulen angemeldeten Kinder abgelehnt, in etlichen Kreisen sind es sogar über die Hälfte.

 

Diese dramatisch hohe Zahl der Ablehnungen an den Gesamtschulen ist Folge einer Schulpolitik, die an der Realität vorbei geht. Die Landesregierung bremst und verhindert seit Jahren die Neugründung und Erweiterung von Gesamtschulen durch Verfahrensfragen, fragwürdige Rechtsauslegungen und massive Verunsicherung von Eltern und Kommunen.

 

 

Die im internationalen Vergleich sehr geringe Quote höherer Abschlüsse in der Bundesrepublik zeigt deutlich, dass die verbindliche Zuweisung im 4. Schuljahr nicht der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der Kinder entsprechen kann. Eltern haben zu Recht große Anerkennung für die pädagogische Arbeit der Grundschullehrer/innen, aber sie haben immer weniger Vertrauen in deren prognostische Aussagen über die Schullaufbahn von 10-jährigen Kindern. Viele Kinder entwickeln sich erst in der Sekundarstufe, zeigen ihre Leistungsfähigkeit und erhalten – ganz im Gegensatz zu mancher Prognose – höherwertige Abschlüsse.

 

Doch die Eltern wissen nicht erst seit internationalen Vergleichsstudien:

Die eine Schule für alle ist die Schule der Zukunft.

 

 


Zahlen zeigen Zustände

Hintergrundinformation zur Schüler-Lehrer-Relation = 19,45

 

Die Zahl 19,45…

…besagt, dass zurzeit für je 19,45 Schüler und Schülerinnen in den Klassen 5-10 in einer nordrheinwestfälischen Gesamtschule eine Lehrerstelle zur Verfügung steht.

 

Die Zahl der Grundstellen wird errechnet, in dem die Zahl der Schülerinnen und Schüler durch die jeweilige Relation "Schüler je Stelle" geteilt wird. Die Relationen Schüler je Lehrer für die einzelnen Bildungsgänge beruhen auf den in der Verordnung zur Ausführung des § 93 Abs. 2 Schulgesetz (VO zu §93 Abs. 2 SchulG - BASS 11-11 Nr. 1) normierten Werten und berücksichtigen durch landesweite Durchschnittswerte die allgemeinen und schulformspezifischen Rahmenbedingungen.

Um den Unterrichtsbedarf zu decken, sind so Klassenstärken von 28 Kindern erforderlich.

 

Die Schüler-Lehrer-Relation ist entscheidend für individuelle Förderung und soziale Integration!

Eine gute personelle Ausstattung ist die Grundvoraussetzung für eine den Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Förderung der Schülerinnen und Schüler. Die Schüler-Lehrer-Relation ist ein statistischer Wert, der die Möglichkeiten der Lehrer, Schüler individuell zu fördern, beschreibt.

 

In der Diskussion über die richtige Klassenstärke für einen möglichst hohen Lernerfolg wird die Wirksamkeit kleiner Klassen = hoher Lernerfolg kontrovers beurteilt. Aber unstrittig ist, dass in großen Klassen die Konzentration der Schüler sinkt, und die Belastung der Lehrer steigt. Kleine Klassen erlauben einen offenen, weniger lehrerzentrierten Unterricht.

 

Individuelle Förderung und Heterogenität erfordern eine bessere Schüler-Lehrer-Relation!

Eine Schule, die Schülerinnen und Schüler mit Empfehlungen für Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien aufnimmt und zu höherwertigen Bildungsabschlüssen hinführt, bedarf einer deutlich besseren Schüler-Lehrer-Relation als die zur Zeit erreichten 19,45, um ihren besonderen gesellschafts- und bildungspolitischen Auftrag zu erfüllen.

 

Schüler-Lehrer-Relation sagt nichts über die „erteilten Unterrichtsstunden“ aus!

Bei der Interpretation der Schüler-Lehrer-Relation ist zu beachten, dass diese Zahl keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die Unterrichtsversorgung der Schüler/innen erlaubt. Wie viel Unterricht jedem Schüler im Klassenverband zuteil wird, besagt die Zahl nicht.

 

Positive aber unzureichende Entwicklung der Schüler-Lehrer-Relation in NRW:

 

Schulform

Schulstufen

2005/06

2006/07

2007/08

2008/09

2009/10

Grundschule

alle Klassen

25,3

24,1

24,09

23,86

23,42

Hauptschule

alle Klassen

18,7

18,5

18,22

18,10

17,98

Realschule

alle Klassen

21,9

21,8

21,39

21,24

21,09

Gymnasium

5.–10. Klasse

21,6

21,4

20,96

20,64

20,14

Gymnasium

Sek.II

14,3

14,3

14,29

14,29

14,29

Gesamtschule

5.–10. Klasse

19,9

19,8

19,72

19,58

19,45

Gesamtschule

Sek.II

14,3

14,3

14,29

14,29

14,29

(Angaben gemäß Schulministerium NRW März 2009)

 

Das Problem zeigt sich vor allem im internationalen Vergleich!

 

Während das Schulministerium die Zahl 19,45 als Fortschritt wertet, wird die Misslage im nationalen und internationalen Vergleich deutlich. Ebenso verhält es sich bei den sich daraus ergebenden Klassenstärken. Bei den folgenden Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte:

 

Zahlenmäßiges Schüler-Lehrkräfte-Verhältnis im Sekundarbereich I (2006)

 

Gesamtschulen NRW           19,8

Deutschland                       15,5

OECD-Durchschnitt              13,3

 

Durchschnittliche Klassengröße im Sekundarbereich I (2006)

 

Gesamtschulen NRW           28

Deutschland                       24,7

OECD-Durchschnitt              24,0

Aus: Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich (Ausgabe 2008), Kap.D (Auszug)

 

 



 

2 % Vertretungsreserve

 

Durch eine Reihe von Studien und vergleichenden Tests ist klar geworden, dass an deutschen Schulen im Vergleich mit anderen Ländern nur unterdurchschnittliche Lernleistungen erzielt werden. Ein Faktor, der wesentlich zu diesen schlechten Ergebnissen beiträgt, ist der Unterrichtsausfall in den Schulen.

 

Eine Vielzahl von Gründen führt zu Unterrichtsausfall

 

  • Struktureller Unterrichtsausfall

In den weiterführenden Schulen fehlen Lehrer vor allem in den Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik und Fremdsprachen. Dies ist begründet durch eine verfehlte Einstellungspolitik und durch Versäumnisse in der Lehrerausbildung der vergangenen Jahre. Zwar versucht das Ministerium inzwischen durch Seiteneinstiege und Qualifikationserweiterungen diesen Missstand abzumildern, aber der Erfolg ist zweifelhaft, da gute Lehrer nicht einfach so zu ersetzen sind.

 

  • Geplanter Unterrichtsausfall

Sehr viele Unterrichtsstunden fallen dadurch aus, dass Lehrer durch vielfältige zusätzliche Aufgaben und Termine nicht zur Erteilung von Unterricht zur Verfügung stehen ( z.B. Prüfungen, Lernstandserhebungen, Abitur- und Abschlussprüfungen, Fort- und Weiterbildung, Klassen- und Studienfahrten, Eltern- und Schülersprechtage, Konferenzen und Besprechungen, usw. ). Nur wenn die Lehrerbesetzung entsprechend dieser Ausfallzeiten erhöht wird, kann man diesen Zustand vermeiden.

 

  • Statistisch nicht erfasster Unterrichtsausfall

Durch die Einführung einer Flexibilisierung der Stundentafel kann die Kürzung und der Ausfall von Unterricht verschleiert werden. Durch Ausnutzung der „Bandbreite“ in einzelnen Fächern und dem Ausfüllen der Stundentafel an der unteren Grenze wird weniger Unterricht erteilt. Diese fehlenden Wochenstunden werden statistisch nicht erfasst, denn was nicht auf dem Stundenplan steht kann auch nicht ausfallen.

 

  • Ungeplanter Unterrichtsausfall

Auch Lehrer werden krank und fehlen in der Schule. Die durchschnittliche Fehlquote im öffentlichen Dienst beträgt ungefähr 5 % pro Jahr und damit hat auch jede Schule mit 5% Unterrichtsausfall zu rechnen. Zum Teil kann dieser unvorhergesehene Ausfall durch zusätzliche Mehrarbeit und Vertretungsstunden aufgefangen werden.

 

 

Das Ministerium hat im Jahr 2006 eine Vertretungsreserve von 2 % eingeführt. Nachdem diese Stellenreserve in den Jahren davor ganz weggefallen war, sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

Doch durch diese Differenz zwischen Stellenreserve und tatsächlichen Fehlzeiten von Lehrern ist Unterrichtsausfall programmiert und im System verankert.

 



 

 

 1008*

* Zahl der 2009 abgewiesenen Schüler/innen an Gesamtschulen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg

 

Die Anmeldezahlen an den Gesamtschulen sind in den letzten Jahren gestiegen

 

1008 Schüler und Schülerinnen der Region Aachen-Düren-Heinsberg werden in diesem Jahr nicht an die Schule wechseln, für die sie und ihre Eltern sich entschieden haben. Der Platz an der gewünschten Schulform Gesamtschule bleibt ihnen verwehrt. Trotz allgemein sinkender Schülerzahlen gibt es seit Jahren bei den integrierten Gesamtschulen eine steigende Nachfrage, der eine wachsende Zahl von Abweisungen bei den integrierten Gesamtschulen gegenübersteht. Steigende Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot an Gesamtschulplätzen kennzeichnet seit Langem die Anmeldesituation.

 

Einem Drittel der angemeldeten Kinder wird der Zugang zu dieser Alternative verwehrt. Eltern sind gezwungen, ihre Kinder an einer anderen Schulform anzumelden. Auch für Schüler und Schülerinnen der höheren Klassen (Schulformwechsler und Schüler/innen, die die Aufnahme in die gymnasiale Oberstufe planen) stehen zu wenige Plätze zur Verfügung.

 

Eltern entscheiden sich bewusst für die Gesamtschule

 

Die Gründe, weshalb Eltern sich gerade für diese Schulform entscheiden, sind so vielfältig wie die Vorteile der Gesamtschule. Die Offenheit der Bildungsabschlüsse, die Möglichkeit des längeren gemeinsamen Lernens, das differenzierte Lernangebot, der Ganztag, ein besonderes pädagogisches Konzept oder etwa das Abitur nach dreizehn Jahren sind nur einige Vorzüge, die dabei häufig im Vordergrund stehen.

 

In unserer Region erfreuen sich Gesamtschulen in ländlicher wie in städtischer Umgebung großer Beliebtheit. Gleich dem Landesdurchschnitt, sind auch in unserer Region die Anmeldeüberhänge groß. Dies zeigt, dass die guten Konzepte der Gesamtschulen, die auf dem Grundgedanken der Heterogenität und Integration basieren, greifen und unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht werden.

 

Die Landesregierung behindert die Neugründung von integrierten Gesamtschulen

 

Es werden Genehmigungen an Bedingungen, wie Verzicht auf den Ganztag, Verzicht auf die gymnasiale Oberstufe oder die Vorgabe einer exakt einzuhaltenden Drittelung nach Grundschulempfehlungen geknüpft. Von der jetzigen Landesregierung ist zugesichert worden, den Bestand der Gesamtschulen nicht zu verändern; eine Zusage, die angesichts der wachsenden Beliebtheit der integrierten Gesamtschule nicht ausreicht.

 

Es bedarf weiterer Gesamtschulplätze für die Kinder unserer Region

 

Die aktuelle Situation erzeugt einen wachsenden politischen Druck, der auch darauf beruht, dass die Akzeptanz der Eltern gegenüber erzwungenen Bildungsbiographien sinkt. Daher ist es Aufgabe der Politik und Verwaltung der Städte und Kreise unserer Region sowie des Landes NRW dem nachgewiesenen Elternwillen Rechnung zu tragen und sich für die Weiterentwicklung unserer Bildungslandschaft einzusetzen.

 

 

 


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